MEIN TRIP NACH INDIEN
PERSONAL YOGA IN HAMBURG – WEIL JEDER MENSCH EINZIGARTIG IST. Je nach persönlichen Wünschen und Bedürfnissen, stelle ich eine effektive Yogapraxis für Dich zusammen. Dabei bist Du räumlich und zeitlich flexibel. Denn Du bestimmst die Trainingszeit und den Ort, so dass die Yogastunde optimal in Deinen Tagesablauf passt.
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MEIN TRIP NACH INDIEN

Bunt, laut, wuselig, stickig, Mutter Ganga, heilige Kühe und monkeys (in my mind) – das sind meine ersten Eindrücke von Rishikesh. Indien ist krass. Schönste Tempelpracht neben brutalster Armut. Das ist manchmal schwer auszuhalten. Nirgendwo spüre ich die Gegensätze und Widersprüche des Lebens intensiver. „What the hell am I doing here?” – dieser Satz kommt mir immer wieder in den Kopf.

Internationales Yogafestival in Rishikesh

Ich bin nun zum vierten Mal in Indien. Irgendetwas zieht mich immer wieder in dieses Land. Mein Herz wird gerufen und ich folge dem Call. Die ersten sieben Tage meiner dreiwöchigen Reise verbringe ich in der Welt-Yoga-Hauptstadt Rishikesh im Parmath Niketan Ashram am Ufer des Ganges. Dort findet das alljährige Internationale Yogafestival statt, diesmal mit 1.500 Menschen aus über 75 Nationen. Wunderbare Lehrer:innen aus der ganzen Welt gestalten ein facettenreiches Programm: Yoga in allen Varianten, Ayurveda, Sacred Sound Healing, Mantras und Meditation.

In Gurmukh Kaur Khalsas Kundalini Yogaklasse „The Beaming Power of Thunder Love“ kann ich, getragen von ihrer Präsenz und der Energie der Gruppe, ein paar Tränen fließen und einen weiteren Teil meiner Vergangenheit in Liebe loslassen. Anand Mehrotras Praxis „Tuning into a Grateful Heart“ erfasst mein Herz tief. Nach intensiven Pranayama-Übungen bilden wir Kreise und werden nacheinander in die Mitte des Zirkels gebeten und liebevoll dazu aufgefordert, uns ohne Maske zu zeigen und als vollkommen gesehen zu werden. Die Person im Kreis wird dann von den anderen Yoginis und Yogis mit heilenden Händen intuitiv berührt, gesegnet und gehalten. Unbeschreiblich schön!

Bad im Ganges – und „Imagine” im Beatles-Ashram

Ein weiterer Lichtmoment ist das Bad im Fluss, dem heiligen Ganges. Mutig und spielerisch-leicht tauche ich in die reinigende Kraft des Flusses ein, und zum Glück auch wieder auf. Das Gefühl danach: Erfrischt! Aber es ist nur von kurzer Dauer – auf dem Weg zurück zum Ashram bin ich von Abgasen und Staub umhüllt.

Eindruck macht auf mich auch der Besuch des sogenannten „Beatles Ashrams”. Ein mystischer Ort, an dem die Band-Mitglieder von Februar bis April 1968 unter der Anleitung von Maharishi Mahesh Yogi die Transzendentale Meditation erlernten. Sie schrieben in dieser produktiven Schaffenszeit ihre Songs für das „White Album.“ Die vielen kleinen Meditationshütten auf dem Gelände, das heute Teil eines Tigerreservats ist und von der Natur zurückerobert wird, empfinde ich unglaublich beengend. Die Vibes der Beatles sind aber immer noch spürbar. Vielleicht, weil ich mit einer großen Menge Menschen „Imagine“ singe. Unsere Vorstellungskraft ist unsere stärkste Power!

Erkenntnisse bis hier: Ich bin mehr Retreat- und weniger Festival-Fan. Die Natur und das Leben selbst sind unsere größten Lehrer. Mein Körper ist mein Ashram, als heiliger Raum meiner Seele. 

Töpfern in Dharamkot

Und so entscheide ich, Rishikesh zu verlassen und mit dem „local bus” über Dharamsala, dem Exil-Sitz des vierzehnten Dalai Lamas, weiter nach Dharamkot zu fahren. Während der endlos erscheinenden vierzehnstündigen Busfahrt herrscht „survival of the fittest“ – jeder Zentimeter ist mit Menschen und Gepäck vollgestopft. Ich bin die einzige Touristin unter überwiegend männlichen Indern. Ein Anflug von Heimweh und Gefühle von Einsamkeit überkommen mich, der Gedanke „What the hell am I doing here?” ist wieder da. Widerstände, Unsicherheit, Angst dehnen sich in mir aus, um dann in der Gegenwart zu erwachen und Respekt und Freundlichkeit zu erleben. Genau dafür ist diese Reise gut – um den unangenehmen Gefühlen in mir zu begegnen. Als ich endlich in Dharamkot im Potter Studio ankomme, mitten im Zedernwald, empfängt mich traumhafte Stille, die ich nach der lärmigen Stadt unendlich genieße.

In meiner zweiten Reisewoche lerne und übe ich also Töpfern. Für mich eine völlig neue und höchst spirituelle Angelegenheit: Aus dem formlosen Material eine Form zu gestalten, ein Gefäß, aus dem man trinken oder schöpfen kann. Eine passende Metapher für unseren Körper als Energiegefäß, das wir von innen immer wieder füllen können: Mit Liebe, Frieden und Mitgefühl – bis es schließlich überläuft und diese Qualitäten in die Welt verströmen.

Ich lese in meinem Lieblingsbuch:

„… ich habe Krüge, Vasen und Schalen hergestellt und dabei an die wundervolle Leere gedacht, die mein Bewusstsein enthielt, ich habe an mein wundervolles Bewusstsein gedacht, das die ganze Leere enthielt. Ganz allmählich begriff ich, dass die Leere voll, das Volle leer war, dass die Lehre ihre Wurzeln in der Tonerde fand, und dass Tonerde, wenn sie die Leere nicht kannte, niemals zu einem Krug oder einer Vase werden konnte.“ 

Daniel Odier, aus: Eintauchen in die absolute Liebe, S.71.

Nach den Tagen im atmosphärisch kargen Ashram, wo ich mir ein Zimmer teilte, die Matratze steinhart und die Nächte laut, heiß und unruhig waren, erscheint mir mein Raum im Pottery Studio luxuriös. Es gibt warmes Wasser, saubere Bettwäsche, frische Luft und einen unfassbar schönen Ausblick in den Wald mit Zedern- und pink blühenden Rhododendron-Bäumen. Morgens wecken mich die Vögel mit ihrem Gezwitscher. Nur zweihundert Meter entfernt liegt das bekannte buddhistische Meditationszentrum Tushita, wo mein Geist und sein westliches Denken zur Ruhe kommen können.

Schnee und Erdbeben

So lande ich in der Natur, aber auch in einer anderen Klimazone. Der Himmel scheint näher denn je, auf den Himalaya Bergen liegt Schnee und die Temperaturen schwanken zwischen fünf und fünfzehn Grad. Es regnet viel. Ich friere oft. Auch die Menschen strahlen eine ganz andere Energie aus, geprägt durch die Umgebung und das angrenzende Tibet.

Learning: Mit jeder Entscheidung gewinne ich etwas, und verliere zugleich etwas anderes.

Meine Töpfergruppe setzt sich aus sechs indischen Frauen und einem (Ehe-)Mann zusammen, plus Anna aus Deutschland. Die deutlich jüngeren Frauen sprechen über dieselben Themen wie bei uns: Online-Dating, Beziehungen, Beauty, Lifestyle und Spiritualität.
Töpfern empfinde ich als eine sehr wertvolle Tätigkeit, besonders in Hinsicht auf Geduld und Geschicklichkeit. Das sind Qualitäten, die ich beständig weiter trainieren möchte. Ich fühle mich am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Fasziniert beobachte ich, wie sich aus dem Ton in meinen Händen eine mehr oder weniger ästhetische Form bilden lässt. Es braucht Konzentration und Klarheit, entspannt den Kopf – und macht mir vor allem viel Spaß.

Innerlich finde ich immer mehr in eine Energie der Gelassenheit bis eines abends meine Welt zu Wackeln beginnt. Ein Erdbeben. Bewegung. Veränderung. Alles schwingt. Nichts bleibt, wie es war. Nur die Liebe zählt. Ein weiteres Learning, in der Tiefe erlebt. 
What the hell am I doing here? Zum Glück bleibt alles heil. Die Erde beruhigt sich und ich mich auch.

Zu Besuch beim Dalai Lama

Nach einer Woche in Dharamkot ziehe ich für zwei Nächte in ein Hostel in Dharamsala. Voller Ehrfurcht besuche ich den Tempel des Dalai Lama. Eine persönlich geführte Tour zu verschiedenen spirituellen Plätzen inspiriert mich sehr. Ich sauge die spürbare Kraft von Mitgefühl in mich auf.

Karan, der Guide, und ich sind eigentlich schon wieder auf dem Weg zurück, als er die Eingebung kriegt, mit mir zu einem Ort zu fahren, wo er selbst noch nie gewesen ist: eine Jahrhunderte alte Gurdwara, eine heilige Stätte der Sikhs (von deren Tradition unser Kundalini Yoga beeinflusst ist). Von außen erscheint das kleine Gebäude eher wie eine weiße Hütte mit Garten; davor sitzen zwei greise und (bestimmt) weise Männer mit Turban und Bärten.

Wir dürfen eintreten, selbstverständlich barfuß und mit Kopfbedeckung. Innen angekommen traue ich meinen Augen nicht. Eine weißer Leopard erfasst mich mit Haut und Haaren. Er scheint lebendig. Sein Ausdruck: Stark und hingebungsvoll. Die Energie im Raum ist hoch, rein und göttlich. Ich fühle mich überwältigt, berührt, erleuchtet. Zu Hause in Hamburg hält genau dieses Bild eines Leoparden an meinem kleinen Altar die Stellung. Ich fühle mich an das Gesetz der Resonanz erinnert. Alles ist miteinander verbunden.

Bye-bye, India!

Die letzten Tage meiner Reise will ich in Rishikesh verbringen. Die Busfahrt ist ähnlich abenteuerlich wie auf dem Hinweg, aber ich habe immer Engel an meiner Seite. 

Diesmal wähle ich meine Unterkunft auf der anderen Seite des Ganges. Die Stadt erscheint vertraut und auf einmal weniger laut. Ich entdecke eine Oase mit Wasserfall und das ruhig gelegene „Secret Garden Café“ mit köstlichen Smoothies, Coconut-Cappucino, Fruit Bowls und Menschen aus aller Welt. Ein Paradies auf Erden. No more monkeys (in my mind).

„Intensiv“ ist wohl das Wort, das meine Zeit in Indien am besten beschreibt. Intensiv schön und intensiv herausfordernd. Ich bin bereit für die Rückreise. Bereit für unsere Wohlstandswelt, bereit meine Erfahrungen in meinem Yogaunterricht mit dir zu teilen.

Hamburg wirkt jetzt wie ein Dorf. Ich liebe diese Stadt. Ich liebe mein Leben.